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Stoppt den Krieg der Türkei in Kurdistan!

Militärische Luftschläge gegen Krankenhäuser und Geflüchtetencamps
Völkerrechtswidrige Machenschaften der Türkei sind eine Weiterführung des Genozids

Die Türkei hat unter dem Namen »Adlerklaue« (türk. »Pençe-Kartal«) eine neue Besatzungsoffensive in Südkurdistan/ Nordirak eingeleitet. In der Nacht des 15. Juni starteten etwa 20 Kampfflugzeuge vom Militärflughafen Diyarbakır (kurd. Amed). Laut Angaben des türkischen Verteidigungsministeriums richteten sich die Angriffe gegen insgesamt 81 Ziele der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK). Doch neben den Qendîl-Bergen, in denen sich neben PKK-Camps auch von Zivilist*innen bewohnte Dörfer befinden, gehörten auch das Geflüchtetencamp Machmur (kurd. Mexmûr) und die von der Religionsgemeinschaft der Ezid*innen bewohnte Sindschar-Region (kurd. Şengal) zu den Angriffszielen der türkischen Armee.

Am Mittwoch (17. Juni) erweiterte die Türkei ihre Angriffe mit einer Luftlande-Bodenoffensive »Pençe-Kaplan« (dt. »Tigerklaue«) in der Grenzregion Haftanin. Während das türkische Verteidigungsministerium auf Twitter von einem »heldenhaften« Einsatz gegen Terrorismus spricht, melden die kurdischen Volksverteidigungskräfte der PKK Angriffe auf Zivilist*innen. Die jüngsten Attacken des türkischen Staates in Südkurdistan sind Teil einer Gewaltchronik, die wir besonders seit 2015, also seit der Wahlniederlage der AKP-Regierung und der einseitigen Aufkündigung der Friedensgespräche mit der PKK, beobachten können. Gleichzeitig sind die jüngsten Angriffe aber auch ein weiteres Kapitel in der seit 100 Jahren ungelösten sogenannten Kurdischen Frage des Nahen Ostens.

Wir rufen die Europäische Union und die deutsche Bundesregierung dazu auf, sofort zu handeln und Schritte gegen die Aggressionen der Türkei einzuleiten. Wir fordern die umgehende Einstellung aller militärischen Handlungen der Türkei und einen Stopp der Waffenexporte an die Türkei.

Internationale Solidarität wichtiger denn je
Auch die internationale Öffentlichkeit und Zivilgesellschaft ist mehr denn je gefragt eine klare Haltung gegen diese Verbrechen an der Menschlichkeit einzunehmen und sich solidarisch mit den Menschen in Mexmûr, Şengal und Qandîl zu zeigen. Es war unter anderem die Zivilgesellschaft in Deutschland und Europa, die es geschafft haben, während des Angriffskrieges der Türkei auf Rojava im Oktober 2019 eine internationale Aufmerksamkeit zu schaffen, die neben der militärischen Selbstverteidigung ein wesentlicher Faktor für die Behauptung der Revolution in Rojava war. Dieselbe Aufmerksamkeit gilt es nun auch für die Entwicklungen in Südkurdistan aufzubringen, um den türkischen Vorwand, es werde »Terrorismus« bekämpft, zu entlarven und den Widerstand gegen die türkischen Angriffe zu unterstützen.

Juli 2020
KON-MED – Konföderation der Gemeinschaften Kurdistans in Deutschland

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